Schiermonnikoog (Dorf)
Man denke nur: es ist noch gar nicht so lange her, dass die ‘Herrlichkeit Schiermonnikoog’ Eigentum von einigen deutschen Grafen war! Zum Glück können wir nun alle genießen von der prächtigen Insel, die wegen deren Verkehrsfreiheit und eines einzigen bescheidenen Dorfes ein Walhalla für all diejenigen Menschen ist, die Ruhe lieben und von der Stille zu genießen wissen. Wie voll die Fähre auch sein mag, sobald die Besucher auf der Insel eintreffen, scheinen sie sich alle auf den großen Weiden, Dünen und Groden und in hiesigen Wäldern schlichtweg aufzulösen. Der Treffpunkt ist das Dorf selbst, mit Walfischkiefern als Wahrzeichen.
Das Dorf mit ungefähr eintausend Einwohnern ist ein kleines Juwel und unterscheidet sich gravierend von anderen Dörfern auf den Friesischen Inseln. Das ist aber auch logisch, denn das Dorf entstand in 1720 mehr oder weniger auf dem Zeichentisch. Der westliche Teil des Dorfes versank in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts langsam in der See, woraufhin es beschlossen wurde, zwei aneinander parallel laufende Straßen anzulegen, die sogenannten Striche. Diese liefen von Ost nach West, um dem Wind so wenig Halt wie möglich zu bieten. Das sein heutzutage schöne grüne Alleen mit Bäumen und Grasfedern, wo selbst Fasanen sich wohl fühlen.
Im ältesten Teil des Dorfes (Voor- Midden- und Langestreek) steht eine Reihe alter, restaurierter, gelber, aus Backstein gebauter Häuser im typischen Stil der Insel: mit dem Satteldach, dem Dachgiebel mit Schornstein, dem an Dachlatten künstlerisch ausgeführten Mauerwerk und vielen großen Fenstern, die für diese Häuser so kennzeichnend sind. Charakteristisch sind auch die an der westlichen Seite der Häuser angebrachten Windschützwände und die kleinen Bauten in Gärten, welche sich allesamt in einem tadellosen Zustand befinden.
Nationalpark SchiermonnikoogEs gab ausreichend Ruhe und Raum auf Schiermonnikoog, um diese Insel zum Nationalpark zu ernennen. Natürlich wurde dabei die hier vorkommende besondere Pflanzen- und Tierwelt mitberücksichtig, ebenso wie die Lage in der letzten Wildnis der Niederlande - dem Wattengebiet. Der größte Teil der Insel ist trotzdem über das ganze Jahr zugänglich. Sie können auf eigene Faust auf die Suche nach Löfflern bzw. Tausendgüldenkraut gehen oder das im Rahmen einer von den vielen Rundführungen machen. Die Fahrt vom Festland ist kurz genug um mit einem herrlichen Urlaubsgefühl von einem eintägigen Ausflug nach ’schier’ zurückkehren zu können.